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Ich habe sehr viele Fragen und erhoffe mir Hilfe
Ich habe sehr viele Fragen und erhoffe mir Hilfe
in Enzephalitozoon Cuniculi (E.C.), Hier helfen wir! 12.10.2009 21:57von marie • Besucher | 7 Beiträge
Guten Abend,
ich bin trotz guter tierärztlicher Versorgung sehr ahnungslos und hoffe, dass dieser Zustand jetzt nachlässt.
Ich habe die Forenadresse von einer netten Kollegin bekommen, die selber Kaninchen hat.
Mein Tierarzt behandelt nach einem Zettel, auf dem verschiedene Medikamente verzeichent sind, die helfen sollen.
Sie scheinen laut meinem Tierarzt auch die passenden zu sein, er verabreicht sie zumindest.
Den Zettel habe ich von der Kollegin bekommen.
Leider hat sie keine erkrankten Tiere und kann mir daher nicht weiterhelfen.
Sie meinte, dass ich hier gut aufgehoben sei.
Sie war es, die mich auf eine mögliche E.C. Erkrankung hinwies mit der Bitte, sofort zu behandeln.
Vielleicht werden mir meine Fragen nachgesehen, wenn deren Beantwortung zu offensichtlich ist.
Es wäre nett, da ich mit der Krankheit noch gar keine Erfahrung habe.
Ich habe zwei Kaninchen und eins davon hat offensichtlich E.C., das andere laut meinem Tierarzt auch, aber das sei (noch) verborgen.
Es wurde ein Bluttest veranlasst, deren Ergebnis auf E.C. schließen lässt, beide haben hohe Blutwerte.
Und jetzt kommen meine Fragen:
Wie merke ich, wann es bei dem anderen auch akut wird?
Was muss ich dann tun?
Kann ich schon vorbeugen?
Wenn ja, wie?
Beide sind in Behandlung und bekommen Medikamente, ist das auch für das nicht erkrankte Tier wirklich notwendig?
Gibt es etwas, was ich unterstützend füttern kann?
Welche Medikamente würdet ihr empfehlen?
Welche Vorsichtsmaßnahmen muss man bei an E.C. erkrankten Tieren treffen?
Brauchen sie besondere Lebensbedingungen?
Meine Kollegin desinfiziert sich die Hände wenn sie bei mir war und zieht sich zu Hause um.
Wenn ich sie besuche, welche Maßnahmen muss ich treffen?
Sie hat eigene Kaninchen, die ich natürlich nicht gefährden möchte.
Wie überträgt sich die Krankheit überhaupt?
Meine Kollegin sagt, über Kot, stimmt das?
Wann klingen die Symptome ab?
Ist es zwangsläufig der Fall, dass die Tiere einen schiefen Kopf bekommen?
Im Moment stolpert mein eines Tier lediglich von Zeit zu Zeit und zieht ein Bein nach.
Gibt sich das mit der Zeit wieder?
Hat die Erkrankung immer den Verlauf, dass ein schiefer Kopf zurückbleibt?
Was hat es mit dem Zittern und dem Rollen auf sich?
Leiden darunter alle erkrankten Tiere?
Ich glaube, das waren erst einmal meine dringensten Fragen.
Es wäre sehr nett, wenn sich jemand die Zeit nähme, mir vielleicht auch nur einige davon zu beantworten.
Vielen Dank schon einmal.
Mit freundlichen Grüßen, Marie
RE: Ich habe sehr viele Fragen und erhoffe mir Hilfe
in Enzephalitozoon Cuniculi (E.C.), Hier helfen wir! 13.10.2009 06:47von marie • Besucher | 7 Beiträge
Guten Morgen,
ich habe gestern Abend schon erfahren, dass es falsch ist, beide Tiere mit allen Medikamenten zu behandeln, daher fahren wir heute zu einem anderen Tierarzt und hoffen, dass dieser erfahrener auf dem Gebiet des E.C. ist.
Meine Kollegin holt uns in der nächsten halben Stunde ab und wir fahren zu ihrem Tierarzt.
Ich werde dann berichten und eventuell klären sich ja auch einige Fragen schon im Laufe des Tierarztbesuchs.
Besteht die Möglichkeit, von einer Stelle Hinweise über geeignete Tierärzte in meiner Nähe zu erhalten?
Bietet die Tierarztkammer einen solchen Service an?
Mit freundlichen Grüßen, Marie
RE: Ich habe sehr viele Fragen und erhoffe mir Hilfe
in Enzephalitozoon Cuniculi (E.C.), Hier helfen wir! 13.10.2009 11:28von kaninchengabi • 4.576 Beiträge
Hallo Marie,
wichtig ist bei einer Blutabnahme die Bestimmung des E.C. Titers. Nur anhand dieses Wertes kann erkannt werden, in welchem Bereich sich die Erkrankung bewegt.
Eine Erhöhung der Blutwerte sagt nichts über eine E.C. Erkrankung aus.
Wenn z.b. höhere Entzündungswerte vorliegen, liegt es durchaus im Bereich des Möglichen, dass z.b. eine ganz andere Erkrankung auschlaggebend ist oder sekundär zur E.C. Erkrankung vorkommt.
Wichtigste Behandlung gegen E.C. ist die orale Eingabe von Panacur. Hier wird die 10% Suspension zum Einsatz gebracht, die bitte mit 0,2 ml pro KG/Körpergewicht verabreicht wird.
Da diese keine Nebenwirkungen hat, kann sie auf Verdacht schon frühzeitig zum Einsatz gebracht werden.
Vit B Komplex sollte täglich oral dazugegeben werden, 0,5 ml z.b. bis zu einem Körpergewicht von 2 KG des Kaninchens. Kurzzeitig kann auch auf 1 ml erhöht werden.
Gegen Sekundärinfektionen kann ein Antibiotikum gegeben werden. Hierzu wir neuerdings recht häufig Baytril verwendet. Genaue Dosierung bekommst du vom Tierarzt.
Alle obigen Medikamente sind auch nur über den Tierarzt zu bekommen.
Wichtig ist, wenn dein Kaninchen ein Aussenkaninchen ist, sollte es in Innenhaltung kommen, weil gerade die jetzige Nachtkälte beim E.C. Kaninchen den Heilungsprozess reduziert, bzw. sogar verhindern kann. Wichtig ist ein kuscheliges, angenehmes, rauch und lärmreduziertes Raumklima.
Das Partnertier sollte solange es machbar ist beim kranken Kaninchen bleiben, da auch hier die Kuscheleinheiten heilungsfördernd sind.
Rollte es aber oder krampft sollte es vom Partner getrennt werden, da die meisten Partnerkaninchen damit nicht umgehen können und das erkrankte Kaninchen jetzt noch mehr Ruhe benötigt.
Ist anhand des E.C. Titers bestätigt, dass eine Erkrankung vorliegt, sollte die Nierentätigkeit im Auge behalten werden. Bei vielen erkrankten Kaninchen ist eine tägliche leichte Infundierung notwendig und der Einsatz eines hömöopathischen Medikamentes sollte spätestens dann zum Einsatz kommen.
Lies bitte auch die oben fest angepinnten E.C. Themen, dort findest du Antworten auf weitere Fragen.
Natürlich stehen wir dir auch weiterhin mit Rat und Tat zur Verfügung, allerdings sind Silke und ich momentan nicht ständig im Forum, weil wir selber einige Intensivpatienten zu pflegen haben.
Wir wünschen gute Besserung für deinen Schatz.
Marie, aus welcher Stadt kommst du?
RE: Ich habe sehr viele Fragen und erhoffe mir Hilfe
in Enzephalitozoon Cuniculi (E.C.), Hier helfen wir! 13.10.2009 13:33von Christina • Besucher | 588 Beiträge
Hallo Marie,
ich habe gestern mit deiner Kollegin telefoniert
Wart Ihr in Uetersen? Die Tierärztin dort kennt sich gut aus.
In Hamburg gibt es auch eine Praxis, in der EC super behandelt wird.
Das wäre dann etwas weniger weit weg (Uhlenhorst). Man sollte EC-Kaninchen nicht zu sehr durch die Gegend fahren.
Gute Besserung und wenn was ist, ruf mich gern an. Deine Kollegin hat die Nr.
Viele Grüße
Christina
RE: Ich habe sehr viele Fragen und erhoffe mir Hilfe
in Enzephalitozoon Cuniculi (E.C.), Hier helfen wir! 13.10.2009 14:59von marie • Besucher | 7 Beiträge
Guten Tag,
danke für eure Antworten!
Kaninchengabi, danke für deinen Beitrag.
Meine beiden Kaninchen leben in Innenhaltung, ich rauche nicht und höre nur sehr selten Musik und sehe auch wenn nur in angemessener Lautstärke fern.
Ich habe die beiden Tiere zusammengelassen, denn bis jetzt stolpert das erkrankte Tier lediglich ab und an.
Bis gestern wurden auch noch beide Tiere mit Panacur, Cortison und Vitaminen behandelt, mittlerweile bekommt das nicht akut erkrankte Partnertier nur noch Panacur und das akut erkranke bekommt zusätzlich ein Antibiotikum sowie Infusionen da die Nierenwerte erhöht sind.
Ob der Nierenschaden schon länger vorliegt oder eine Nebenerscheinung des (vermuteten) E.C. ist, kann nicht mehr festgestellt werden.
Wir behandeln zur Zeit auf Verdacht da die Blutwerte noch nicht eingegangen sind.
Ich habe es missverstanden, dass die erhöhten Blutwerte auf eine E.C. Erkrankung hinweisen, es muss noch ein anderes Blutbild gemacht werden, welches dann den genauen Befund anzeigt, dies wird vermutlich in einer Woche vorliegen.
Christina, danke für deinen Beitrag.
Aber sie sagte, sie sei nicht in diesem Forum angemeldet.
Sie hat mir berichtet, was du ihr gesagt hast und aus diesem Grund haben wir uns entschlossen, eine weitere Tierarztmeinung einzuholen.
Ich wohne im Süden Hamburgs, die Tierklinik, zu der wir heute gefahren sind, befindet sich nördlich von Hamburg.
Für mich ist das sehr ungünstig, da ich kein Auto habe.
Heute war es jedoch sehr sinnvoll und gut, dorthin zu fahren, da ich dort das Gefühl hatte, in kompetenten Händen zu sein.
Lena hat mir von dem Tierarzt erzählt.
Ich werde demnächst auch diesen wählen, da er für mich günstiger gelegen ist.
Danke für eure Hilfe.
Mit freundlichen Grüßen, Marie
RE: Ich habe sehr viele Fragen und erhoffe mir Hilfe
in Enzephalitozoon Cuniculi (E.C.), Hier helfen wir! 13.10.2009 20:59von Silke • 4.473 Beiträge
Zitat von marie
Wie merke ich, wann es bei dem anderen auch akut wird?
Wenn das Kaninchen an Gewicht verliert, neurologische Ausfallerscheinungen hat, die Augen sich bewegen (Nystagmus) oder weiße Flecken bekommen (Uveitis), wenn der Kopf schief wird oder eine Hinterhandlähmung eintritt, wenn das Kaninchen auffällig viel trinkt (Nierenprobleme) oder Verdauungsstörungen hat.... all diese Symptome KÖNNEN auf eine akute Erkrankung hindeuten.
Was muss ich dann tun?
Das Kaninchen sollte dann auch Antibiotikum und Vit.B bekommen, je nach Schwere der Symptome auch Cortison. Panacur bekommt es vorsorglich schon, oder?
Kann ich schon vorbeugen?
Wenig Stress, möglichst keine Trennung vom erkrankten Partnertier, vorsichtshalber Panacur.
Wenn ja, wie?
s.oben
Beide sind in Behandlung und bekommen Medikamente, ist das auch für das nicht erkrankte Tier wirklich notwendig?
AB und Cortison sind vorbeugend NICHT notwendig.
Panacur kann man geben, es gibt darüber unterschiedliche Auffassungen.
Gibt es etwas, was ich unterstützend füttern kann?
Viel wasserhaltiges Gemüse (z.B. Gurken), wenn es vertragen wird, da der Erreger die Nieren befallen kann. Bei deutlicher Gewichtsabnahme auch viel kalorienhaltiges, notfalls soger "Schlimmfutter".
Welche Medikamente würdet ihr empfehlen?
Panacur, AB (Baytril oder Chloramphenicol), Vit. B, evtl. Cortison in Absprache mit dem TA.
Welche Vorsichtsmaßnahmen muss man bei an E.C. erkrankten Tieren treffen?
Je nach Schwere der Symptome ruhig und etwas abgedunkelt setzen, warm halten, bei starken "Rollanfällen" Lebensraum verkleinern und auspolstern. Verletzungsgefahren erkennen und entfernen.
Brauchen sie besondere Lebensbedingungen?
s.oben
Meine Kollegin desinfiziert sich die Hände wenn sie bei mir war und zieht sich zu Hause um.
Wenn ich sie besuche, welche Maßnahmen muss ich treffen?
Die normalen hygienischen Maßnahmen (Hände waschen und desinfizieren, Kleidung wechseln, wenn man das Kaninchen auf dem Arm hatte) sind ausreichend.
Sie hat eigene Kaninchen, die ich natürlich nicht gefährden möchte.
Wie überträgt sich die Krankheit überhaupt?
Meine Kollegin sagt, über Kot, stimmt das?
Die Sporen verbreiten sich über Kot und Urin, ungeborene Babys infizieren sich bereits im Mutterleib.
Wann klingen die Symptome ab?
Da kann man keine zuverlässige Prognose stellen.
Von Tier zu Tier sind sowohl die Symptome als auch der Heilungsverlauf völlig unterschiedlich.
Ist es zwangsläufig der Fall, dass die Tiere einen schiefen Kopf bekommen?
Nein. Es gibt viele andere Symptome, die ich oben bereits aufgezählt habe.
Im Moment stolpert mein eines Tier lediglich von Zeit zu Zeit und zieht ein Bein nach.
Gibt sich das mit der Zeit wieder?
Hoffentlich, aber nicht mit Sicherheit.
Die Lähmung der Hinterläufe regeneriert sich in der Regel schlechter als die Kopfschiefhaltung, aber auch hier kann man keine allgemeingültigen Aussagen und Prognosen machen.
Hat die Erkrankung immer den Verlauf, dass ein schiefer Kopf zurückbleibt?
Nein.
Was hat es mit dem Zittern und dem Rollen auf sich?
Der Erreger schädigt Nerven, daher treten häufig neurologische Störungen auf, es kommt zum Zittern, Umkippen, im Kreis laufen, Rollen.....
Leiden darunter alle erkrankten Tiere?
Nein.
Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig helfen.
Wenn es sehr dringend wird, ruf mich auch gerne an.
Tel. 04550 / 760
Gute Besserung!
RE: Ich habe sehr viele Fragen und erhoffe mir Hilfe
in Enzephalitozoon Cuniculi (E.C.), Hier helfen wir! 17.10.2009 12:56von marie • Besucher | 7 Beiträge
Guten Tag,
Silke, vielen Dank für deine ausführlichen Antworten auf meine Fragen.
Seit gestern ist das Ergenbis der Blutuntersuchung da und dies gibt keinen Hinweis auf eine mögliche E.C. Erkrankung!
Lena hat mir geraten, die Behandlung trotzdem weiterzuführen, ich stehe dem allerdings sehr skeptisch gegenüber.
Weiterhin muss ich sagen, ich traue der Aussage nicht, E.C. könne auch ohne den Erregernachweis vorhanden und akut sein.
Ich möchte meinen beiden Tieren nicht unnötig Medikamente verabreichen, die ihnen womöglich schaden.
Es tut mir sehr leid, dass ich euch strapaziert habe, viele Fragen zum Thema E.C. gestellt habe und dies alles genau genommen ohne Veranlassung war.
Mit freundlichen Grüßen, Marie
RE: Ich habe sehr viele Fragen und erhoffe mir Hilfe
in Enzephalitozoon Cuniculi (E.C.), Hier helfen wir! 17.10.2009 13:13von Silke • 4.473 Beiträge
Hallo Marie,
wie kam es denn zum Verdacht auf E.c.?
Welche Symptome hatte das Kaninchen außer dem "Stolpern", und sind die Symptome jetzt völlig verschwunden?
Zitat
Es wurde ein Bluttest veranlasst, deren Ergebnis auf E.C. schließen lässt, beide haben hohe Blutwerte.
Das las sich für mich so, als sei das Ergebnis schon da gewesen.
Umso besser, wenn es kein E.c. ist, und wenn das "Stolpern" inzwischen weg ist. Vielleicht hatte sich das Kaninchen nur bei einem Sprung leicht das Bein verrenkt?
RE: Ich habe sehr viele Fragen und erhoffe mir Hilfe
in Enzephalitozoon Cuniculi (E.C.), Hier helfen wir! 17.10.2009 13:52von marie • Besucher | 7 Beiträge
Danke für deine schnelle Reaktion.
Ich berichte mal von Anfang an:
Meine Kollegin war bei mir zu Besuch und mein eines Kaninchen stolperte und wir stellten fest, dass es ein Bein nachzieht.
Sie riet mir daraufhin, mich zu meinem Tierarzt zu begeben, Blut abnhemen zu lassen und eine E.C. Bestimmung machen zu lassen.
Da mein Tierarzt Mittagspause hatte und ich noch einiges zu erledigen hatte, ging ich erst abends zum Arzt.
Die Medikamente, die ich erfragen sollte, schrieb Lena mir auf.
Am selben Abend bekamen beide Kaninchen Panacur sowie zwei weitere Medikamente.
Die Blutwerte waren erhöht, das waren allerdings nur die Nierenwerte.
Ich habe etwas verwechselt, daher dachte ich, dass es schon einen Hinweis auf E.C. gäbe.
Zwei Tage später fuhren Lena und ich zu einer erfahrenen Tierärztin, die die Behandlung noch um weitere Medikamente ergänzte und dem nicht erkrankten Partnertier lediglich Panacur zugestand.
So behandelte ich weiter und verließ mich darauf, dass alles seine Richtigkeit hatte.
Da mein Tierarzt im Thema Kaninchenkrankheiten nicht sehr versiert ist, konsultierte ich einen weiteren Tierarzt, der die Behandlungsmethoden, die sowohl Lena als auch die andere Tierärztin geraten hatten, ebenfalls unterstützte.
Am Donnerstag teilte mein Tierarzt mir mit, dass das Ergebnis da sei und der E.C.Wert negativ sei.
Das Stolpern ist immernoch vorhanden, wenn auch in abgeschwächter Form, ein Röntgenbild brachte keinen Befund, ebenso wie das Abtasten durch den Tierarzt.
Die Nierenwerte waren auch in der zweiten Probe sehr hoch.
Allerdings besteht kein schiefer Kopf und mein Tier dreht sich auch nicht um die eigene Achse.
Ich bin mir unsicher, da mein Tierarzt meint, ich solle die Medikamente absetzen, Lena beharrt jedoch darauf, die Behandlung weiterzuführen.
Sie ist der Ansicht, die Medikamente könnten keinen großen Schaden anrichten und bei E.C. müsse schnell gehandelt werden, weiterhin könne E.C. auch ohne Befund latent vorhanden sein. Und ehe das nicht komplett ausgeschlossen sei, solle ich die Behandlung zu Ende führen.
Stimmt das?
Ist es wirklich sinnvoll und unschädlich?
Mit freundlichen Grüßen, Marie
RE: Ich habe sehr viele Fragen und erhoffe mir Hilfe
in Enzephalitozoon Cuniculi (E.C.), Hier helfen wir! 17.10.2009 18:31von Christina • Besucher | 588 Beiträge
Hallo Marie,
welcher Tierarzt hat denn jetzt wozu geraten? Ich steig' da gerade nicht durch.
Wenn Frau W. und Dr. K. sagen, dass weiter behandelt werden soll, würde ich mich darauf verlassen.
Lena sagte, dass dein Kaninchen nicht nur gehumpelt ist, sondern auch Koordinationsstörungen hatte, das spricht dann ja nicht für ein "Vertreten". Und wenn die Nierenwerte nicht o.k. sind, kann das ein weiteres Symptom für EC sein.
Ernie ist auch negativ getestet worden Anfang des Jahres und er hatte einen eindeutigen Ausbruch.
Sprich bitte auf jeden Fall mit Dr. K. bevor du irgendetwas absetzt, denn ein negatives Ergebnis sagt offenbar nichts aus.
Liebe Grüße
Christina
RE: Ich habe sehr viele Fragen und erhoffe mir Hilfe
in Enzephalitozoon Cuniculi (E.C.), Hier helfen wir! 17.10.2009 19:45von Christina • Besucher | 588 Beiträge
Ich habe beim zweiten Durchlesen erst den Satz bezgl. des Schiefkopfes entdeckt.
Der schiefe Kopf ist nur eines der möglichen Symptome bzw. Folgen eines E.C.-Ausbruches. Viele Tiere bekommen zuerst Probleme mit den Hinterbeinen und fangen dann z.T. an zu rollen bzw. die Lähmungen gehen weiter nach oben und die Tiere sind dann wie querschnittgelähmt.
Das ist ja das große Problem beim Erkennen der Krankheit - die Symptome und Folgen sind so vielfältig, je nachdem wo und wie der Erreger im Körper "zuschlägt". Abmagern, Nierenprobleme, Koordinationsstörungen, Kopfschiefhaltung, Ausfallerscheinungen an den Beinen...alles kann, nichts muss vorkommen. Manche Tiere sind völlig unauffällig, krampfen dann plötzlich und steben an einem akuten Ausbruch.
Manche Tiere sind jahrelang positiv und nichts passiert.
Mein erstes E.C.-Kaninchen hatte Lähmungen (ich lade morgen mal Bilder hoch), die begonnen haben wie die Ausfallerscheinungen deines Kaninchens. Das ist einige Jahre her und damals wusste ich noch nichts über E.C. - das Tier wurde falsch und nicht konsequent behandelt und ich habe es relativ schnell verloren. Der Kopf war bis zum Ende absolut gerade.
Hier noch ein paar Infos zum möglichen Krankheitsverlauf (Quelle: Dr. Birgit Drescher, http://www.birgit-drescher.de)
2.2. akuter Krankheitsverlauf
Der akute Krankheitsverlauf ist gekennzeichnet durch einen plötzlich auftretenden Torticollis, häufig in Kombination mit einem Opisthotonus, bedingt durch Enzephalitis und/oder Meningitis, Nephritiden sowie Paresen oder Paralysen der Nachhand. In seltenen Fällen können auch plötzliche Todesfälle auftreten. Das klinische Bild zeichnet sich ab durch
1. ZNS-Symptome wie Schreckhaftigkeit, Kopfschiefhaltung, Nystagmus,
anfallsweises Sichdrehen um die Körperlängsachse, Ataxien, Seitenlage, Verzögerung bzw. Ausfall der Pupillarreflexe, Uveitis, ein- oder beidseitige Nachhandlähme mit möglichem Übergang zur Tetraplegie;
2. Polydipsie/Polyurie-Komplex infolge einer Niereninsuffizienz mit erhöhten
Nierenwerten für Harnstoff (> 40 mg/dl), Kreatinin (> 2 mg/dl) und Kalium (> 21 mg/dl) sowie
3. unspezifische bzw. Folgesymptome wie Inappetenz, Apathie, renale
Osteodystrophie und pathologische Frakturen sowie veränderte Blutwerte (Leukozytose, Hyponatriämie, erhöhtes GOT sowie erniedrigte Werte für Hämoglobin, Erythrozyten und Hämatokrit).
2.3. chronischer Krankheitsverlauf
Je nach Ausmaß der akuten Krankheitsphase, den Nieren- bzw. den ZNS- Schäden bleiben die Kaninchen in der Regel chronisch infiziert, wenngleich bei frühzeitig und intensiv durchgeführter Therapie eine klinische Heilung in 55 % der Fälle beschrieben wurde (EWRINGMANN und GOEBEL, 1998). Gelegentlich bleiben Bewegungsstörungen der Nachhand oder von Vor- und Nachhand als Restschäden der akuten Infektion zurück, wobei die Tiere ansonsten wieder bei gutem Allgemeinbefinden, mit gutem Appetit und normalem Verhalten auch anderen Tieren/Artgenossen gegenüber sind.
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