Hallo Zusammen,
ich habe eine dringendes Anliegen:
Ich habe im August ein Kaninchen mit offener Schädeldecke (vermutlich nach einem Tierbiss) und Eiter im (gesamten Kopfbereich) übernommen (Geboren in Juni 2010). Die tierärztliche Behandlung war sehr erfolgreich (2 verschiedene Antibiotikum, Shcmerzmittel....) und "Sunny" hat sich zu einem munteren Kaninchen entwickelt.

Geplant war, die restliche abgestorbene Schädelplatte nun am kommenden Dienstag in Narkose noch abzuheben und Sunny bei dieser Gelegenheit auch gleich sterilisieren zu lassen.

Nun hat sie sich allerdings die letzten drei Woche die Situation rätselhaft entwickelt.
Mir ist zuerst eine Verhaltensveränderung aufgefallen (ruhiger, Gewichtsabnahme, "undefinierbare" Wesensveränderungen, irgendwie apathischer für Momente).
Ich bin mit ihr zum Tierarzt aber man konnte nichts feststellen. Zwei Tage später habe ich beim Füttern festgestellt, dass sie den rechten Fuß anhebt, nach hinten ihr Gewicht verlagert, den Kopf zur Seite zieht und einen "apathischen Augenausdruck" bekommt. Ich bin gleich zum Tierarzt und sie hatte dort auch einen epileptischen Anfall... (insgesamt 5 beobachtete Anfälle in 3 Tagen)
Laut Tierarzt gibt es nun drei Möglichkeiten: E.C. (wahrscheinlich) oder Druck im Kopfbereich (das Gehirn wurde verletzt) bzw. neue Eiteransammlung (dann ist die Frage ob eine Weiterbehandlung noch sinnvoll ist)
Sie bekommt nun seit eineinhalb Wochen Panacur, gehirngängiges Antibiotikum und Vitamine. Nun geht es ihr deutlich besser, sie wirkt wieder munter und "zickig" :-) und frißt wieder sehr gut. An Gewicht hat sie gut zugelegt.

Nun meine Fragen:
- Haltet ihr es für möglich, dass E.C. epileptische Anfälle auslöst?
- Kennt jemand andere Gründe für epileptische Anfälle bei Kaninchen/Hasen?
- Würdet ihr am Dienstag operieren lassen?
- Ich habe noch zwei andere Zwergkanichen - darunter einen Opi mit 10 Jahren (die allerdings (noch) in getrennten Käfigen nächtigen, aber Sichtkontakt und Berühungskontakt über das Gitter haben) würdet ihr denen auch Panacur verabreichen?

Wer sich von ihr selber einen Eindruck machen will, kann unter "www.Youtube.de"; nach ElaGrimminger suchen und sich Videos zu ihrem Verhalten anschauen.

Herzliche Grüße und einer besorgten "Futterbringerin"
Michaela

Hier ist ein Direktlink

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@ Silke, danke für die Antwort.

Wie lange dauert "E.c. Akut"?
Die Anfälle haben sich wie "epileptische Anfälle" gezeigt. Seit ca. 1 Woche ist Sunny anfallsfrei (zumindest nicht beobachtbar).
Aktuell wirkt und verhält sie sehr stabil.

Ich vermute, dass Stress der Auslöser war.
Sie war vorher in einem "Notkäfig" untergebracht und ich habe sie in einem neu ausgebauten Käfig umgesetzt.
[Ich wollte sie ursprünglich nur aufpäppeln und dann an gute Hände geben. Aber nach 10 Wochen täglichem Tierarztbesuch trennt man sich doch nicht wider so leicht ;-)] .
An dem gleichen Tag ist sie leider auch aus dem Freigehege gehuscht - als es noch nicht richtig geschlossen war - in den Garten gekommen und dort hat sie mein dominantem Weibchen wohl sehr erschreckt.
Aus meiner Sicht hat sie sich um diesen Zeitpunkt verändert.

Das Dilemma der Entscheidung ist folgender: Wenn der Druck im Gehirn ursächlich dafür ist, ist die OP unumgänglich, und zeitnah nötig - und das kann leider nicht sicher festgestellt werden.
Hat sich nochmals ein Eiterherd unter der abgestorbenen Schädelplatte gebildet, ich es auch nur bei der OP einsehbar.
Ist es "nur" E.c. würde ich noch etwas warten.

Liebe Grüße
Ela

PS: Ich habe gelesen, dass 80 % der Kaninchen/Hasen wohl mit dem E.c. infinziert sind ?! - das ist ja eine enorm hohe Zahl! Hätte ich nie vermutet!

@ Kaninchengabi: Danke für die Antwort.

Eins vorweg: Ich bin mit ihr bei einer sehr guten Tierärztin. Auch Tierschutzvereine sind bei meiner Tierärztin speziell auch mit Kaninchen/Hasen.

Die vorhandene restlich Schädelplatte muss weggefräst werden, damit die darunter liegende Knochenhaut (die wuchert an den Seiten schon über die Plattenreste) sich regenerieren kann. Vieles hat sich während der Wachtumsphase von alleine abgelöst, der "Rest" muss abgehoben werden. Auch soll das Fell in absehbarer Zeit wieder über der offenen Stelle geschlossen werden können. Die OP ist wohl nicht so aufwendig wie es klingt.

Ich dachte mir, dass - wenn eh schon Narkose - eben das Sterilisieren auch gleich geschehen kann um ihr nicht noch mehr Streß hinterher zuzumuten. Ich möchte Sunny nicht als Einzelhasen halten. Sie versucht schon jetzt immer mit meinem Opi Kontakt aufzunehmen.

Ich möchte - meinem Hasen-Opi geht es phasenweise altersmäßig nicht sehr gut, mein übrig gebliebenes Weibchen dann zeitnah wieder Vergesellschaften. Da beide Damen (Schnuckerl und Sunny) nicht die "demütigsten und unterwürfigsten" sind, möchte ich es Sunny ersparen, später wieder - wegen der Sterilisation - aus der Gruppe genommen zu werden...
Ich stehe mit einer "Kaninchenhilfe" vor Ort in Verbindung (hatte schon eine Platzkontrolle) die sich um Hasen/Kaninchen kümmert und die Sunny auch kennen.

Ich überlege mir, ob ich die Entscheidung "was sie macht" nicht der Tierärztin überlassen soll am Dienstag.
Sie hat mir bisher das OK zur OP gegeben. Ich werde morgen wohl nochmal mit ihr reden.

Ich möchte nachher nochmal einen aktuellen kurzen "Film" machen und Einstellen. Mir wäre geholfen wenn ich ein Feedback bekomme von jemandem "Neutralem" wie sie wirkt.

DANKE für die Antwort. Ich melde mich morgen nochmal.
Mal sehen, was die Tierärztin meint.

Hallo Zusammen,

Sunny wurde heute operiert.
Ich könnte heulen weil sie beim heimfahren wieder einen epileptisch-ähnlichen Anfall hatte.
Ich weiß auch nicht mehr, ob die Entscheidung richtig war.
Es haben sich keine Eiteransammlungen gezeigt. Das betroffene Schädelplattenstück wurde abgenommen und das Fell darüber zusammengenäht. Es darf jetzt keine Entzündung oder ähnliches kommen. Die Chancen stehen 50:50.
Die Tierärztin hat sich gegen eine gleichzeitige Sterilisation entschieden.

Als wir Zuhause angekommen sind, war sie im Stall sehr unruhig. Sie wollte immer durch das Gitter raus.
Ich habe mich dann entschlossen, sie in den Freilauf rauszugeben. Dort wirkt sie etwas munterer und frißt schon wieder die ersten Apfelbaumblätter.
Ich habe ihr zwei Seiten des Freilaufs zugestellt, dass die mehr Ruhe hat vor meinem anderen Weibchen.

Bei youtube lade ich gerade einen Film von eben hoch.

Spricht der Anfall nach der OP jetzt eher für oder gegen E.c.?

Danke für eure Unterstützung.
MichaEla

@Silke: Danke für die Info. Ich werde meine anderen beiden Hasen nicht vorsorglich mit Panacur behandeln.

Aktueller Stand.

Nachdem der erste Teil des Nachmittages sehr gut verlaufen ist, sie hat gefressen und die Umwelt wahr genommen, hatte die gegen spät Nachmittag wiederholt die epileptisch-ähnlichen Krampfanfälle. Dazu kamen Panikattaken mit einem unkontrollierbarem gegen die Wände laufen. Es war sehr schlimm mit anzusehen.
Ich wollte gerade einige Fotos machen als es losging und hab alles mitbekommen.
Ich habe sie zur Tierärztin gebracht. Sie hat Valium zum Entkrampfen bekommen. Sunny ist aber auch nach einer halben Stunde noch nicht entspannt gewesen. Meine Tierärztin tut ihr Bestes, ich habe sie in ihre Obhut übergeben. Sie nimmt sie heute mit zu sich nach Hause und behält sie im Auge und kann bei Bedarf medizinisch intervenieren. Wenn sie nicht krampffrei wird oder sich ihr Zustand heute (Nacht) verschlechtert, trifft sie eigenständig die Entscheidung für das Tier und schläfert Sunny ein.

Die Ursache für die aktuellen Anfälle ist letztlich nicht klar: Entweder ist der Druck im Gehirn gestiegen, oder ein akuter E.c. Ausbruch ist die Ursache. Wäre alles auszuhalten, nur wenn der Dauererregungszustand und die Panikattaken nicht nachlassen tut ich der Kleinen auch keinen Gefallen, weil die körperlich am Limit ist.

Natürlich kommen jetzt Gedanken "Hätte ich doch nicht die OP machen lassen" - aber ich habe immer nur für Sunny entschieden. Die Gefahr, dass die abgestorbene Schädelplatte als Fremdkörper abgestoßen wird, war sehr hoch und als Gefahrenherd für Keime und Bakterien ursächlich.
Auch wenn bei mir Zweifel kommen: Ich habe mein Bestes versucht zum Wohle Sunny - egal wie es jetzt ausgeht.

Ich find´s nur unendlich traurig. So lange haben wir gekämpft, so viel Schmerz hat Sunny schon erlebt in ihren jungen Jahren, zwei OP´s gut überstanden und einen unglaublichen Überlebenswillen gezeigt....
... und dann kommt letztlich so ein Krampfanfall und alles kann schnell vorbei sein.

Grüße von der besorgten Hasenmutter
MichaEla

.... und plötzlich kehrt eine große Stille ein,
ein unbegreiflich Raum macht sich weit....


Sunny ist tot.

Gestern Abend noch musste sie eingeschläfert werden.
Die Tierärztin hat alles versucht. Die Krampfanfälle waren stärker.

Gerade eben habe ich sie nach Hause geholt.
Von 20 Wochen Lebenszeit war sie 13 Wochen bei mir.
Eine kurze Zeit, aber eine sehr intensive.

Hätte ich sie nicht operieren lassen, würde sie noch leben.
Vielleicht einige Wochen, vielleicht aber auch einige Monate.
Es tut mir leid.

Mach´s gut meine Kleine,
meine Kämpferin,
mein Sonnenschein,
meine Sunny.

Ela

Danke Silke. Ich bin sehr traurig.

Und doch scheint ein Hoffnungsschimmer am Horizont auf: Eine komische Wende.

Zufall (?) 1:
Ich habe heute Abend einen Anruf bekommen, dass Sunny´s Papa auch heute gestorben ist - lag wohl einfach tot im Stall. Die Besitzer wollen die Hasenhaltung nun ganz aufgeben.

Sunny´s Mama ist nun alleine und kuschelt sich an den tote Partner. So haben die Besitzer eingesehen, dass sie nicht alleine bleiben kann.
Leider wohnen die Besitzer 600 Kilometer entfernt sonst hätte ich die Mutter sofort zu mir geholt. Sie kommen an Weihnachten nach Bayern.
Sie haben mir die Mutter nun angeboten zu übernehmen. Mit Sunnys weggang habe ich jetzt Platz.

Zufall (?) 2:
Von den Besitzer ist die Oma auch heute gestorben und sie überlegen, ob sie nicht zur Beerdigung nach Bayern kommen. Dann würden sie die Sunny-Mutter mitnehmen und mir gleich nächste Woche übergeben....

Vielleicht hat Sunny Tod doch noch Sinn. (?)
Mir scheint, also ob ihr Vater zu ihr gegangen ist, dass die Mutter einen guten Platz bekommt...
(Und die Mutter gleicht ihrer Tochter bis auf´s Haar...)