Vor ein paar Wochen haben mir Kinder ein Kaninchen ins Geschäft gebracht, ich sollte ein Zettel aufhängen,das dieses Kaninchen zu verschenken sei. Krümmel - so heißt der kleine (kastrierte) Mann - hat das streicheln der Kinder in der Transportbox mit weit aufgerissenen Augen über sich ergehen lassen. Da hatte ich zum ersten mal Mitleid mit ihm und hab keinen Aushang gemacht, sondern ihn mitgenommen. Erstmal in einen 'normalen' Kaninchenstall, nicht ideal, aber ich dachte er soll erstmal zur Ruhe kommen und die Ausläufe sind alle belegt. Krümmel hat panische Angst, bis ungefähr Mitte letzter Woche habe ich ihn nie zu Gesicht bekommen. Anfangs hat er ganz schlecht gefressen, nun frisst er wenigstens Grünfutter (damit werden meine Kaninchen hauptsächlich ernährt). Dick ist der Kleine!
Nun hat mir eine Bekannte von einer jungen Frau erzählt, die zu ihren beiden Häsinnen einen kastrierten Rammler aus demTH geholt hat und sich die Mädels seitdem nicht mehr so verstehen. Die Überlegung war, die Anzahl der Geschlechter anzugleichen und so sollte Krümmel dort einziehen. Meine Bekannte meinte er hätte es dort sehr gut. Ok, eine Zusammenführung abends habe ich abgelehnt, ich wollte das genug Zeit ist die Tiere zu beobachten. So sind wir heute Morgen hingefahren. Die junge Frau meinte, sie haben ein vorläufiges neutrales Gehege aufgebaut, ca. 2 x 2 m (höchstens!) für 4 Kaninchen,wovon der TH Kastrat ein Riese ist. Fand ich schon nicht so toll, aber ich habe mir immer wieder gesagt, ich darf mich nicht so anstellen. Es waren Pflanzsteine als Tunnel in dem Auslauf,allerdings direkt am Gitter endend, also keine Fluchtmöglichkeit, weiter stand ein Iglu in dem Auslauf - auch nur mit einem Eingang. Ich hab darum gebeten, dass zumindest der Pflanzsteintunnel einen Ein- und Ausgang hat, das hat die junge Frau auch sofort geändert. Dann kam erst Krümmel in den Auslauf, danach Bobby, der Riese. Krümmel hat wie Espenlaub gezittert, am liebsten hätte ich ihn sofort wieder eingepackt, wieder sagte ich mir ich bin zu weich, da muss Krümmel durch. Bobby hat zuerst versucht aufzureiten, ok, normal. Krümmel floh immer panisch vor dem Riesen und quiekte dabei, ich wollte einfach nur weg, aber irgendetwas ließ mich noch bleiben, immer wieder sagte ich mir, dass ich einfach nur zu weichherzig bin . Krümmel kauerte sich in eine Ecke und Bobby hatte ihn, schnupperte ihn ab und biss dann zu. Das war es, egal ob ich nun zu weich bin, ich habe Krümmel eingepackt und nun muss halt ein weiterer Auslauf gebaut werden, er bleibt! Sobald der Auslauf fertig ist, bekommt er ein Mädchen und wird hoffentlich ein ruhiges und schönes Leben hier haben. Ich kann leider nicht aus meiner Haut, er tat mir unendlich leid.

Ich würde tatsächlich deine eigene Aussage bestätigen.
Meine Tinka ist auch so ein absolutes Angstkaninchen - sie hatte sogar von meinem Kastraten Angst, der wirklich keiner Fliege was zu leide tut.

Die VG mit ihm lief bestimmt 2 Tage, wobei am 2. Tag der Kastrat ihr dann wirklich nach ist und Tinka in den Backenbart gebissen hat und nicht mehr los gelassen, er hatte allerdings nur das Fell zwischen! Daraufhin hat sie sich dann endlich mal zur wehr gesetzt und ist nur nur blindlinks davon gerast.

Vor meiner 2. Häsin - Emily - hatte sie zu Recht lange Angst, die hats ihr wirklich sehr schwer gemach. Aber nach Kastration von Emily und einer neuen VG, läuft nun alles sehr viel besser. Tinka hat keine Angst mehr vor dem Kastraten und sie kuschelt sogar mit Emily - nach etwas über einem halben Jahr.

Will damit nur sagen, dass es sich manchmal schon lohnt nicht locker zu lassen. Und Emily hatte Tinka auch mächtig zerpflückt.



..dennoch wünsche ich dem kleinen Mann natürlich ein schönes Leben bei dir
Was ist er denn für einer? Gibts Fotos? (=

lg

Ich habe mit den VG ein Problem, na sagen wir mal zwei ;-)
Einmal bestimme ICH als Mensch welche Kaninchenpaare zusammenleben müssen...die Vorstellung ist grausig. Ich gestehe meinen Tieren u.a. Gefühle wie Sympathie und Antipathie zu und verlange dann, dass sich Tiere, die sich nicht mögen zusammenleben? Nee, dann bin ich eben zu weich :-)
Zweitens habe ich mit meiner letzten großen Vergesellschaftung zum Tod meiner Funny beigetragen, die war mein absolutes Lieblingskaninchen und seit dem gibt es keine Vergesellschaftung größerer Gruppen mehr.
Was ich allerdings vor habe, ich baue Gehege und um diese Gehege gibt es dann (noch in Planung) eine große eingezäunte Fläche, wo die Tiere zsammen laufen können (unter Aufsicht, da wir am Wald wohnen und Greifvögel nicht gerade meine Kaninchen verspeisen sollen), sollten sich dort andere Konstellationen oder größere Gruppenbilden ist das völlig ok.

Hier kommt jetzt ein Bild von Krümmel,um den es hier ja geht.
Nicht schimpfen, er bleibt nicht in dem Stall, zumal das ein uralter ist. Er bekommt ein Gehege + Frau. Leider kann ich ihn nicht anders fotografieren, da er sehr ängstlich ist und es ist schon ein Mega-Fortschritt, dass er am Gitter sitzt wenn ich da bin.

Oh je ... Wieder einmal eine traurige Geschichte von einem Häschen ... Zum Glück ist er nun bei dir ... Ich wünsche dem Kleinen, dass er schnell merkt, wie gut es ihm geht. :-)

Wie schön, dass er bei dir ist!
Ich drücke die Daumen, dass du ihn fröhlich vergesellschaften kannst!