#1

Jogi

in Bunny-Village-Regenbogenland 11.10.2012 23:32
von Silke • 4.473 Beiträge

Lieber Jogi,

du warst eins meiner Kaninchen und doch nicht meins,
ich habe dich begleitet, aber doch nicht wirklich.

Die Nachricht von deinem Tod hat mich schwer getroffen,
obwohl ich dich nie persönlich kennenlernen durfte.

Jogi aus dem Tierheim Minden

Viel schreiben möchte ich nicht mehr,
doch ich will dir unbedingt mit auf den Weg geben,
dass es mir unendlich leid tut,
es hätte alles anders laufen sollen.

Nun bist du tot.

Eine der Vertrauenspersonen des Kaninchenschutz e.V. setzte mich von deinem Tod in Kenntnis,
mit dem behandelnden Tierarzt telefonierte ich später auch.

Vom Verlauf der tierärztlichen Behandlungen kann ich mir anhand der mir vorliegenden Rechnungen ein Bild machen, mit der Pflegestelle abgesprochen war schon lange nichts mehr.

Der TA sagte, Nieren- und Leberwerte seien mehrfach kontrolliert worden, die Werte waren immer im Normbereich.
Dennoch hast du dich von einem erneuten Narkosetermin am 21.9., der notwendig war, weil sich wieder Eiter gebildet hatte, nicht mehr richtig erholt.
Du starbst am 21.09. in deiner Pflegestelle, dein neues Zuhause lerntest du gar nicht mehr kennen.

Es war alles zu viel für deinen kleinen Körper, die zahlreichen Narkosetermine, am Anfang der Behandlungen die ständige, sehr schmerzhafte Wundbehandlung, die wiederholten Blutentnahmen, die fast dauerhafte Behandlung mit verschiedenen Antibiotika, immer wieder Durchfall durch Hefen, zusätzlich Milbenbefall und Behandlung mit Ivomec und Stronghold.

Beurteilen konnte ich deinen Gesundheitszustand nie wirklich, ich musste mich darauf verlassen, dass es stimmte, was mir mitgeteilt wurde.

Dir gehe es gut, hieß es irgendwann, du seist kein Notfall mehr, du könnest "ganz normal" vermittelt werden.

Die Informationen wurden im Laufe der Zeit immer weniger, bis ich schließlich nur noch die Rechnungen bekam,
für die ich laut TA "verwaltungstechnisch" zuständig sei, da ich den Fehler gemacht hatte, einmal meine Adresse dafür herzugeben.

Daher auch an dieser Stelle eine Warnung an Mitleser:

Macht nie den selben Fehler!
Gebt nie eure Adresse her für die tierärztliche Behandlung eines Kaninchens, das nicht bei euch lebt!

Jogi, ich hätte dir so sehr gewünscht, nach all den Strapazen, der Einsamkeit und den Schmerzen, noch eine glückliche, unbeschwerte Zeit verleben zu dürfen.

Das Schicksal wollte es anders.....

Nun hast du keine Schmerzen mehr, kleiner Schatz, mach's gut!

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#2

RE: Jogi

in Bunny-Village-Regenbogenland 12.10.2012 22:14
von Keks&Choco • Besucher | 1.223 Beiträge

Ach Silke ... Was für eine traurige Geschichte wieder einmal ... :-(

Sei fest gedrückt.

Du süßer Jogi, habe ein schmerzfreies Leben hinter der RBB. Ganz sicher hast du schon viele Freundinnen und Freunde gefunden. :-)

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#3

RE: Jogi

in Bunny-Village-Regenbogenland 13.10.2012 21:18
von Silke • 4.473 Beiträge

Ja, wieder einmal eine traurige Geschichte, der ich ein anderes Ende gewünscht hätte.

Eine Geschichte um ein schwer krankes Kaninchen,
lieblos weggeworfen von seinen früheren Besitzern,
aber auch eine Geschichte der verletzten Eitelkeiten, Lügen und Intrigen,
wie häufig hängen Tierschutz und zwischenmenschlicher Kleinkrieg eng zusammen!

Obwohl man aus solchen Geschichten immer etwas lernt, hätte ich liebend gerne auf diese Geschichte verzichtet.

Erfahren konnte ich einiges über die Menschen, was man eigentlich weiß oder wissen müsste.

Es gibt Menschen, freundlich, hilfsbereit, großzügig..... doch sie erwarten auch einen Dank und eine Gegenleistung für das, was sie tun oder geben.
Sie haben die Fäden in der Hand und manipulieren andere Menschen wie Marionetten, ohne dass es jemand merkt.
Und wehe, man spielt in ihrem Spiel nicht mit, dann zeigen sie ihr zweites Gesicht.
Dann setzen sie alle Hebel in Bewegung, um die Angelegenheit kompromisslos nach ihrer Vorstellung zum Ende zu bringen.

Und es gibt Menschen, die sich wie Marionetten manipulieren und zum Sprachrohr machen lassen,
die sich in Dinge einmischen, die sie überhaupt nichts angehen.
Die plötzlich auf Konfrontation gehen, ohne dass man ihnen je etwas getan hat.
Muss das wirklich sein!??

Es gibt aber auch Menschen, die verstehen, ohne dass man viele Worte machen muss.
Auch sie sind freundlich, hilfsbereit, großzügig, doch sie erwarten keine Gegenleistung und keinen Dank.
Sie sind einfach da, wenn man sie braucht.
Still im Hintergrund, aber man kann sich auf sie verlassen.

Ich bin trotz aller Trauer um Jogi und trotz meiner Wut über den Verlauf der Ereignisse dankbar,
dass Jogi mir geholfen hat, die einen Menschen von den anderen zu unterscheiden.

Zweifel an bestimmten Sachverhalten bleiben,
zu offensichtlich zeigen sich Widersprüche,
doch die Wahrheit werde ich nie erfahren.
Es bleibt mir nur, das, was man mich wissen ließ, als gegeben hinzunehmen.

Jogi hätte nicht sterben müssen, auch ohne Jogis Tod hätte ich das wahre Gesicht der beteiligten Menschen erkannt.....

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