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Hallo!
Immer wieder treffen wir im Freundes- oder Bekanntenkreis Menschen, die gerne einmal Kaninchennachwuchs haben wollen, weil die Babys so niedlich sind, und es doch so schön ist für die Kinder, einmal kleine Kaninchen aufwachsen zu sehen.
Hier haben wir die Aufgabe, Überzeugungsarbeit zu leisten, damit es nicht zu Kaninchennachwuchs kommt.
Es mag hilfreich sein, Argumente auszudrucken und den Kaninchenhaltern vorzulegen, damit sie sich nicht zu sehr bevormundet fühlen und in Ruhe überlegen können.
Folgende Argumente haben wir zusammengestellt:
Als Forum, in dem der Tierschutz und die artgerechte Kaninchenhaltung Priorität vor den egoistischen Interessen der Menschen hat, sind wir eindeutig gegen die gewollte Vermehrung von Kaninchen.
Das sind unsere Gründe:
1. Jede Trächtigkeit und Geburt ist mit Risiken für das Leben der Mutter sowie der Jungen verbunden. Sollte dem Weibchen oder den Babys etwas passieren, haben wir Schuld an ihrem Leid und an ihrem Tod, weil wir die Trächtigkeit bewusst herbeigeführt haben.
2. Viele Kaninchenhalter sind sich nicht bewusst, dass ihre Elterntiere Krankheiten weitervererben. Zahnfehlstellungen und die daraus resultierenden Qualen für das Tier sind häufig eine Folge von planloser Verpaarung, oft auch Inzucht.
3. Es gibt wenige gute Plätze für Kaninchen-Nachwuchs. Die Mehrzahl der Kaninchen wird immer noch in viel zu kleinen Käfigen und in Einzelhaft gehalten. Nicht jeder Mensch, der Kaninchenbabys produziert, achtet auf die Vermittlung der Jungtiere in artgerechte Haltung. Viele der Babys sind folglich großem Leid ausgesetzt, wenn sie erwachsen werden. An diesem Leid sind wir dann wiederum indirekt Schuld.
4. Einer der wichtigsten Gründe ist folgender: Schau dich mal in Tierheimen um. Unzählige Kaninchen, die für die Kinder angeschafft wurden, werden irgendwann lästig, werden ausgesetzt, landen im Tierheim. Unzählige Kaninchen erleiden tagtäglich unvorstellbares Leid. Unzählige Kaninchen hätte ein schönes Zuhause verdient und warten sehnsüchtig, aber viele Leute rennen in die Zoohandlungen oder zum Züchter. Sie nehmen damit den armen Kaninchen die Chance auf einen schönen, endgültigen Platz.
© Silke Rank
Besonders eindrucksvoll ist der Bericht einer Tierarzthelferin aus der Regenbogenbrücke von Meerschweinchen in Not.
Sie hat mir erlaubt, ihren Beitrag zu verwenden.
Erinnerung an Aishe aus dem Notdienst
Hallo,
es geht in diesem Thread nicht um eines meiner Schweine, sondern um ein Kaninchen, dass wir heute in der Praxis hatten und das leider gestorben ist. Mir liegt viel daran, dass die Kleine nicht ganz in Vergessenheit gerät.
Heute hatten wir den tierärztlichen Notdienst in Hamburg, irgendwann rief eine Frau an: ihr Kaninchen bekam vor 4 Wochen Junge, wurde nachgedeckt und ist dabei zu gebären - seit 2 Tagen hängt das Baby halb draußen Sie hätten schon versucht es rauszuziehen, aber es hat nicht geklappt. Die geniale Frage:"Meinen Sie, dass wir zu Ihnen kommen sollten?"
Sie kamen...das Kaninchen "Bunny" war 6 Monate alt, auf dem Weg zu uns ist das tote Baby dann endlich rausgekommen und nun hing eine Fruchtblase halb aus Bunny, die wir nicht raus bekamen. Es wurde geröngt und die kleine Maus hatte noch 5 weitere Babies in sich. Bunny war schon recht schlapp. Mein Chef stellte die Besitzer vor die Entscheidung: entweder sofort operieren oder einschläfern. Den Leuten waren 260 € zu teuer...eigentlich hätte alles zusammen im Notdienst über 400 € gekostet...und einschläfern wollten sie nicht "weil wir kein tier töten können". Es sollte der Natur überlassen werden ob sie es schafft oder nicht. Mein Chef schlug vor Bunny zu nehmen, die Leute brauchten überhaupt nichts zu bezahlen und sollten nur aus der Praxis verschwinden. Sie willigten ein und gingen.
Bunny wurde von uns spaßeshalber in Aishe umbenannt...es sollte ein neuer Lebensabschnitt für sie beginnen, sie sollte die schönen Seiten des Lebens kennen lernen.
Aishe wurde kastriert...im Ultraschall sahen wir schon vorher, dass die kleinen Herzen ihrer Babies nicht mehr schlugen.
Während der Aufwachsphase wurde ihre Atmung immer schwacher, sie war schon zu schwach nach den 2 Tagen in denen das Baby halb raushing.
Um 21:30 Uhr schlief sie für immer ein und ist ihren Babies auf die Regenbogenwiese gefolgt
Kleine, es tut mir so leid, dass du zu Menschen kamst, die dich leiden ließen und sich nicht gut um dich kümmerten. Ich hätte dir ein viel schöneres Leben gewünscht, aber wir konnten einfach nicht mehr für dich tun.
(Sabusab, Meerschweinchen in Not)
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Liebe Grüße von Silke
RE: Nur einmal werfen? - NEIN!
in Kaninchen-Ratgeber 18.07.2008 15:46von Tinkerbell • Besucher | 63 Beiträge
Hallo Silke,
oh mensch, da könnte man so losheulen, soviel Dummheit und Egoismus ist enfach kaum zu ertragen!
Das Schlimme für mich ist, daß ich im Bekanntenkreis auch jemanden habe (die ich eigentlich sehr mag), die die komischen Ansichten von wegen "mal Nachwuchs wäre schön" bei ihren Streifenhörnchen hat. Bei ihren Kaninchen gab es auch Nachwuchs, weil man wohl nicht so aufgepaßt hat - da hatte ich eine Wut auf sie! Allerdings behält sie die Kaninchen und kümmert sich auch gut drum.
Aber diese Einstellung....
Traurige Grüße
RE: Nur einmal werfen? - NEIN!
in Kaninchen-Ratgeber 18.07.2008 18:30von Jo81 • Besucher | 364 Beiträge
Ich hatte leider auch schon einige schlimme Erlebnisse...
Ein Pflegeschwein war trächtig. Sie war jung und recht fit. Ich hatte noch die Bewegungen der Babys gespürt und hoffte, dass alles gut geht. Dann aber der Schock Ich kam vom Nachtdienst und habe die Schweine gefüttert. Irgendwie fand ich sah sie dünner aus. Ich habe dann den ganzen Käfig abgesucht und nur noch zwei "Reste" (Kopf und Kopf mit etwas Rumpf) gefunden. Die Babys waren eigentlich voll entwickelt und hatte auch Fell....
Eine Dame hat auch munter Schweinchen vermehrt. Ich habe die Mama mit 4 Babys verloren
Ein Fundnini war auch trächtig und hat 8 Babys bekommen. Leider sind mir in der 7. Woche sechs davon unter der Hand weggestorben. Ich war täglich beim TA zum einschläfern Ich hätte nicht gedacht, dass die beiden anderen Babys das schaffen.
Jeder, der sagt "ach einmal Babys haben" wurde ich am liebsten die Bilder der angefressenen und toten Babyschweinchen zeigen und fragen ob das ihre Kinder sehen sollen!!!
RE: Nur einmal werfen? - NEIN!
in Kaninchen-Ratgeber 18.07.2008 21:30von Wiebke • Besucher | 358 Beiträge
Alle diese Geschichten machen mich sehr traurig!
Mit tun auch die kleinen Minininchen- und meeris leid, die in den
kleinen Gehegen der Futterverkaufshäuser, ängstlich auf neue Besitzer
warten. Oft sind die so zierlich und zerbrechlich, schätzungsweise höchstens
5-6 Wochen alt. Nicht auszudenken, was die Muttertiere schon alles erleiden
mussten und noch erleiden müssen!
Doch leider denken viele Menschen gar nicht darüber nach...!
Grüssli,
Wiebke
RE: Nur einmal werfen? - NEIN!
in Kaninchen-Ratgeber 18.07.2008 22:50von MissMarple • Besucher | 728 Beiträge
Ich habe hier eine Häsin wohnen die vor einiger Zeit abgeben wurde, angeblich wurde sie gefunden.
Die Häsin war recht korpulent, hatte eine grosse Wamme und war im großen und ganzen recht unfreundlich.
Sie wurde angeblich über 4 Wochen auf einem Kinderspielplatz mit Futter angelockt und dann eingefangen, aber
leider konnte die "Dame" das Kaninchenmädel nicht behalten....uns fehlte der Glaube dass dieses Kaninchen jemals draussen gewohnt hatte, aber was soll man machen, so ist es ein Fundtier geworden.
Wir nahmen sie auf und setzten sie in Quarantäne.
Es vergingen 2 Wochen da warf diese kleine Häsine 2 riesige Babys. Die Babys kamen tot auf die Welt und da sie wirklich insgesamt nach der Geburt fast 500 gr. verloren hat sollte Dimension klar sein. Die Kaninchen wären gescheckt gewesen, für uns deutete alles auf einen sehr grossen Rammler hin...
Leider hat die Häsin sich bei der Geburt dieser übergrossen Babys völlig zerrissen im Geburtskanal und auch äußerlich ( Dammriss etc. ).
Sie war ganz schlecht dran. Die TÄ hat ihr ein AB verpasst für einen langen Zeitraum und Salben für die innerliche und äußerliche Anwendung.
Die Häsin zog zu mir in ein kleines Innengeheg und musste 14 Tage lang aufwändig betreut werden. Langsam fand sie wieder Gefallen an Grünfutter und Leckerlies...
Nun wohnt sie mit 3 anderen Pflegekaninchen im Aussengehege. Wir haben sie Frau Mahlzahn getauft, ihr Alter wird auf ca. 5 Jahre geschätzt und ihre Vermittlungschance ( nach Kastration im August ) wird gegen Null gehen, denn wieviele Menschen möchten eine solche Häsin, dir nur schwer den Menschen vertraut, schwarz ist und eine Wamme hat ?
Denkt daran nicht immer endet es gut, hier sind zwei Kaninchenbabies auf der Strecke geblieben und die Mutter fast noch mit dazu...
LG
Susanne
RE: Nur einmal werfen? - NEIN!
in Kaninchen-Ratgeber 18.07.2008 22:59von Tinkerbell • Besucher | 63 Beiträge
Hallo an alle,
mir fällt bei sowas auch echt nichts mehr ein, egal, um welche Tierart es geht.
@Jo81
Zitat
Jeder, der sagt "ach einmal Babys haben" wurde ich am liebsten die Bilder der angefressenen und toten Babyschweinchen zeigen und fragen ob das ihre Kinder sehen sollen!!!
Ich persönlich fände das gut, zumindest solche Bilder parat zu haben und wenn die Leute dann auf ein Aufklärungsgespräch nicht reagieren, auch zu zeigen. Auch von Streifis gibt es Bilder von abgefressenen Ohren und anderen Verletzungen- für die Leute, die immer noch meinen, daß ein Streifi Gesellschaft braucht....Ähnliches Dokumaterial gibt es ja auch bei Kampagnen gegen Abtreibung.
Viele Grüße
RE: Nur einmal werfen? - NEIN!
in Kaninchen-Ratgeber 18.06.2009 19:30von ~Sönnchen~ • Besucher | 262 Beiträge
All diese Dummheiten, die irgendwelche Leute immer wieder tun, ohne dafür zur Rechenschaft gezogen zu werden, finde ich einfach nur Geschmack- und absolut Verantwortungslos!
Egal um welche Tierart es geht, sollte man sich vorher darüber im Klaren sein, wieviel Arbeit das macht und was wirklich gut für die Tiere ist. Auch ich habe am Anfang, als ich meine ersten Kaninchen im Zoohhandel gekauft habe, viel falsch gemacht. Aber weil mir vieles nicht richtig erschien, habe ich mich genügend informiert. Das vergessen viele Leute glaube ich einfach, weil sie in ihrem Egoismus so schnell wie möglich an die Tier herankommen möchten, ohne zu wissen, was für Folgen so ein Handeln eigentlich hat.
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