Das mit dem AB hab ich schon gewusst. Mein Problem ist, dass ich Louis aus einer Haltung übernommen habe, in der Kontakt zu Menschen sich nur auf handvoll Futter in Käfig schmeißen bestand. Er reagiert meist panisch auf menschliche Nähe und nach abwägen hat sich die Tierärztin für Marbocyl entschieden.
Ich bin schon froh, dass er auf ausgestreckte-Hand-weite im Garten an mich rankommt.

Ich füttere immer an mehreren Stellen (auch im Stall) und raspel eh immer einen Teil davon.
Im Garten hab ich drei Futterplätze - Felix, Schnuckerl und Happy teilen sich einen, Louis nimmt einen anderen. Unter Aussicht bekommt er dann auch sein gewohntes Trockenfutter.

Ihn rein zunehmen will ich aus o.g. Gründen nicht. Hier leben zehn Katzen, ein Hund und zwei Personen und das würde für ihn nur Dauerstress bedeuten.
Meine Ninchen dürfen den ganzen Garten nutzen und auf Dauer will ich kein zusätzliches Gehege. Finde ich für beide Gruppen nicht gut....

So, hab mich jetzt entschieden.

Der Stall ist abgetrennt, Louis übernachtet in dem kleineren Abteil, die drei anderen in der größeren Hälfte.
Ich glaube etwas Ruhe tut ihm gut.

Nachdem er gleich Trockenfutter gefressen hat, hab ich auf weiteren Schmerzmittel verzichtet. Das bekommt er morgen früh.
Morgen werde ich die zweite Ausgangsleiter (Notausgang) an das abgetrennte Abteil anbringen und die Schiebetüre wieder entfernen.
Dann hat der Stall zwei Aus- und Eingänge und Louis sitzt nicht "in der Falle"...

Ich hoffe, dass sie - wenn´Louis eine ruhige Nacht hat, sie die fünfzehn Stunden Freigang gut nutzen um wieder zusammen zu finden.

Nach der getrennten Nachruhe, (Louis hat relativ gut gefressen) ging´s heute morgen die erste halbe Stunde "zickig" zu, dann war´s ok.

Ich habe erst seine Stalltüre aufgemacht, ihn rausgelassen, dann die andere Klappe geöffnet und die Schiebetüre zwischen den beiden Stallbereichen entfernt, sprich: sollte er in "sein" Abteil flüchten kann er in keine Ecke getrieben werden...

Louis untertags von der Truppe zwar sichtlich räumlich getrennt, aber keine große "Vertreibereien" mehr. Allerdings mehr als 5 Meter darf er sich der Gruppe auch nicht nähern....

Mein Plan für die nächsten Tage, bis es Louis besser geht: Louis bleibt über Nacht seperat, unter Tags ist der Garten groß genug... Ich traue mich nicht ihn in der Nacht den anderen ohne Fluchtmöglichkeit "auszusetzen".
Ich habe mich heute auch schlau gemacht bezüglich ihres Schlafverhaltens: Kaninchen leben teilweise auch in seperaten Schlafhöhlen und teilen sich ein "Revier", vorausgesetzt, es ist groß genug! ...
Das würde erklären, warum einige Halter eine größere Kaninchengruppe zwar gemeinsam im Garten laufen lassen können, aber in der Nacht trennen (müssen).

Ich hoffe aber, anscheinend ist Louis ja ein Überlebenskämpfer, es findet längerfristig wieder eine Annäherung meiner Viere statt. Momentan ist mir das Risiko für den Kleinen aber zu groß. Auf lange Sicht könnte ich notfalls mit dieser Lösung auch gut leben.

Habt ihr Erfahrungen mit "getrennten" Schlafräumen und "gemeinsamen" Gärten?

Zitat von ElaGrimminger

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Für Louis wäre es sicher besser, wenn er in Innenhaltung käme und mit einer ebenfalls an einer Zahnerkrankung leidenden Häsin vergesellschaftet würde...

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Ja Silke, vermutlich ist das auf Dauer die beste Lösung für ihn: Eine neue Zweier-Vergesellschaftung.
Ich kann mir grundsätzlich schon vorstellen ihn in gute Hände diesbezüglich abzugeben - bei mir geht es ja leider nicht - und zwar dann, wenn Louis sich in der jetzige Gruppe nicht mehr findet. Ich stehe mit einem Tierschutzverein hier vor Ort in Kontakt (Felix kommt daher) und diese haben auch "genügend" Zahnkaninchen und Optionen - wir stehen laufend in Kontakt.

Nur solange noch nicht geklärt ist, ob die Zahnproblematik erstmal in den Griff zu bekommen ist, möchte ich diesbezüglich nichts in die Wege leiten. Aktuell frisst er relativ gut - wenn auch nur überwiegend Haferflocken - aber dass liegt momentan glaube ich eher mehr am "mögen" als am "können". Die erste Hürde ist vorerst geschafft. Nächst Woche haben wir einen Nachschautermin und eine weitere "Lagebesprechung".

Zudem- und das klingt jetzt vielleicht blöd, ist aber realistisch - ist er momentan ein "Kostenfaktor". Ich habe ihn übernommen, ich trage auch die Verantwortung für ihn und er soll die Behandlung bekommen, die er braucht.

Er lebte bisher in einem Keller zusammen mit zwei Mädls (die hat der o.g. Tierschutzverein übernommen, sind neu Vergesellschaftet) und hatte weder menschlichen Bezug, Futterauswahl, Tierärztliche Behandlung, Platz noch Auslauf-

Ich hoffe sehr der Kleine schafft es und hat noch eine schöne Zeit vor sich.
Alles andere wird sich zeigen...

Hallo ihr Lieben,

ich bin eben zurückgekommen von einer FOBI (seit Freitag) und muss sagen meine Ninchen machen einen sehr guten Eindruck!
(wenn ich nicht da bin, versorgt sie mein Mann und meine Eltern - diese wohnen im gleichen Haus).

Louis frisst gut (besser als vor der OP!) - sogar Gemüse in Form von Weißkohl (hat er bisher nie gemacht).
Sie sitzen draußen in geringerem Abstand zusammen als noch bis Freitag.
Ich habe sie draußen gefüttert und sie haben - zumindest im Garten - zusammen gefressen.

In der Nacht wurden die getrennt, am morgen (gleichzeitig) zusammen in den Garten gelassen. Ich denke das ist momentan der beste Weg.

Am Mittwoch haben wir Tierarzt-Nachkontrolle. Hoffe es ist gut!

Schicke euch mal einige Fotos. Vielleicht könnt ihr mir ein Feedback geben, welchen "Eindruck" meine Gruppe so gerade macht. Selber ist man ja manchmal etwas "betriebsblind"...







Katze Mausi beim Louis-Ausgang, Happy daneben im Stall


Louis nach der OP

Schnuckerl und Felix


Schnuckerl, Felix und Happy




Fotos von heute Mittag. In der Nacht sind sie getrennt, ab früh morgens zusammen.
So wie ich das momentan einschätzen kann, ist nicht "mehr oder weniger" Nähe als vorher zwischen Louis und der Gruppe.

Louis, dahinter Felix und Schnuckerl

Feste Daumendrücken - ich muss jetzt um 13.00 Uhr mit Louis zur Tierärztin!

So, zurück vom Tierarzt.

Zuhause war er noch sehr ruhig und ausgeglichen, bei der Autofahrt hat er fast angefangen zu Hyperventilieren. Volle Streßreaktion. Die Untersuchung war entsprechend auf´s nötigste beschränkt.

Der Kieferknochen selber ist stabil. Aktuell wiegt Louis 1.165 g und frisst (relativ) gut.
Fäden wurden gezogen.

Bei der "Drainagee" (?) heißt das so? - im Durchbruch zwischen Kieferboden und Fell oder so ähnlich - ist noch Eiter.
Ich muss aufpassen, dass der Eiter abfließen kann und sich keine Kruste bildet. Ansonsten macht er einen guten Gesamteindruck.

Weiterhin gleiches AB und Schmerzmittel.

Chancen stehen 50:50.
Wenn wir das jetzt erstmal in den Griff bekommen - er scheint ja ein Kämpfer zu sein - sehen wir, was alles noch weiter nötig ist.

Kurze Meldung zu Louis:

OP ist nun schon fast zwei Wochen rum.
Immer noch Eiter am Kinn, aber weniger.
Ich kratze die Kruste jeden morgen auf zum Abfließen lassen.
Ich gebe nun AB weiterhin und vorsichtshalber noch Schmerzmittel.

Louis ist sehr agil, frisst gut (viel besser als vorher) und ist munter.
Nachts ist er alleine - ich habe den Eindruck, er genießt es regelrecht - und unter Tags ist er mit den anderen zusammen...